Thailand Ridgeback
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Besonderheiten der Rasse:
Der Thai ist u.a. ein Jagdhund und wird in Thailand auch zur Jagd verwendet. Er wird aber nicht speziell dafür ausgebildet. Er jagt meist auf Sicht und lautlos. Der Jagdtrieb ist allgemein nicht so stark ausgeprägt wie bei unseren auf Jagdgebrauch gezüchteten Hunden. Nasenleistung und Gehör sind aber vorzüglich. Der Thailand Ridgeback ist ein robuster Hund und wenig krankheitsanfällig. Er hat ein natürliches Freß- und Paarungsverhalten, d.h. er frißt nicht über den Appetit hinaus, und Hündinnen der Rasse sind oft nur einmal im Jahr läufig. Sie zeigen auch hier ihr sehr ursprüngliches Verhalten, was die Zucht nicht ganz einfach macht. Der Thailand Ridgeback lebte über Jahrhunderte als freilebender Paria. Er wird erst seit relativ kurzer Zeit planmäßig gezüchtet. Deshalb gibt es sowohl im Erscheinungsbild der Rasse als auch im Verhalten der Hunde noch ein deutlich breiteres Spektrum an Varianten als bei durchgezüchteten Rassen. Was zunächst auffällt: Thais sind aufgrund ihrer Paria-Vergangenheit sehr vorsichtige Hunde. Sie werden erwachsener (Verhaltensweise) als die meisten bei uns gehaltenen Rassen. Dies hat wichtige Konsequenzen sowohl für den Züchter als auch für die Interessenten: Die Tiere müssen in engem Kontakt zur Züchterfamilie aufwachsen. Schon von Anfang an, schonend und noch intensiver als übliche Haushunde, mit den unterschiedlichsten Umweltreizen vertraut gemacht werden. Das heißt, die Wurfkiste steht in der Wohnung. Die Welpen haben viel Kontakt zu unterschiedlichen netten Menschen, Tieren etc.! Sie dürfen - auch als Winterwürfe die Umwelt erkunden und so oft wie möglich kurz draußen spielen, mit spazieren gehen, Auto fahren, mit anderen freundlichen Hunden toben usw.! Auch die Elterntiere sollten freundlich auf Besucher zukommen und sich streicheln lassen. (Diese und die folgenden Hinweise gelten für Welpen und Junghunde aller Rassen ganz allgemein, bei derartig ursprünglichen Hunden können sich Defizite während der Aufzucht und Pubertät allerdings noch drastischer auswirken.)
Bindung enorm wichtig:
Das Zauberwort beim Thailand Ridgeback heißt Bindung stärken," Warum"? Die Hunde sind sehr neugierig und an allem interessiert. Das macht sie wunderbarerweise sehr leicht motivierbar, aber - als Kehrseite der Medaille -auch ablenkbar. Die Thais wohnten in der Umgebung der Menschen, meldeten Fremde, gingen mit auf die Jagd und mußten sich weitgehend selbst versorgen (mit Kleintieren und was der Mensch so übrig hatte). Sie lebten in ihrer Heimat sehr unabhängig. Wir sind hier vor allem Hunde gewöhnt, die immer "Baby" bleiben, d.h. die sich sehr unwohl fühlen, wenn sie Herrchen oder Frauchen nicht sehen. Der Thai wird jedoch "erwachsener".! Prima wenn seine Besitzer rechtzeitig an einer guten Bindung zu ihrem Hund gearbeitet haben! Gute Bindung heißt in dem Fall: Zu mir zu kommen, lohnt sich, es ist das Schönste auf der Welt! Mit mir könnte es interessant werden, deshalb zahlt es sich aus, oft nach mir zu schauen. Bei mir bist du sicher und hast Spaß. So gehaltene Thai Ridgebacks sind ein steter Quell der Freude für ihre Besitzer.
Selbstständige Problemlösungen:
Problemlösungen sind ein Spezialgebiet der Thailand Ridgebacks, die hochintelligent sind. Nichts langweilt sie mehr als ständige Wiederholungen. Natürlich bringen sie bereitwillig Bällchen, aber wenn man es nach dem vierten Mal immer noch wegwirft - na, dann will man es doch eigentlich gar nicht mehr haben, oder? Deshalb ist Abwechslung im Hundetraining angesagt. In der Heimat des Thailand Ridgeback gibt es viele Gefahren. Nur ein Hund, der sie rechtzeitig erkennt und entsprechend vorsichtig ist, hat eine Chance, seine Gene weitergeben zu können. Das muß man wissen, wenn man sich einen Thai kauft: Er weist Herrchen und Frauchen durch Stehenbleiben auf alles hin, was seiner Ansicht nach gefährlich sein könnte. Hier kommt uns seine Neugier zu Hilfe. Wenn wir selbst zuerst darauf zugehen und das "Ungeheuer" berühren, wird uns der Hund freiwillig folgen. Dieses Ding ist dann für ihn ein für alle Mal als ungefährlich deklariert.
Kommunikations-Genie:
Der Thai hat ein ausgezeichnetes Sozialverhalten. Er lebt in seiner Heimat in Kleinrudeln mit einer sehr klaren Rangordnung und verfügt über eine Vielzahl teilweise sehr subtiler Signale. Für den Kenner ist es eine Freude, seine Kommunikation mit Artgenossen zu beobachten. Wer ihn in große Hunderudel integrieren will, sollte ihn vorsichtig daran gewöhnen und die Hunde sorgsam wählen. Wohler fühlt er sich in Gruppen von vier bis sechs Hunden. Im Unterschied zu den meisten anderen Hunden bellt der Thai sehr selten. Es ist mehr ein Wuffen mit für diese Hundegröße sehr tiefer und wohltönender Stimme. Er verfügt außerdem noch über ein beeindruckendes Reservoir an Lautäußerungen. Dies reicht vom Freudenjodeln zur Begrüßung, über verschiedene Arten zu winseln, zu grunzen, zu wuffen und zu jaulen - man muß es einfach gehört haben. Der Reichtum an Varianten ist wirklich eindrucksvoll.
Erziehung und Beschäftigung:
Die Erziehungsarbeit erfolgt am besten durch positive Verstärkung. Zwang führt beim Thai zu Meideverhalten. Kadavergehorsam ist dieser Rasse fremd. Die richtige Ausbildungsmethode vorausgesetzt, ist der Thai ein Tausendsassa. Außer einer Schlittenhund- und Schutzhund-Ausbildung ist so ziemlich alles mit ihm möglich. Der Traumpartner für den Thai ist ein aufgeschlossener lernfreudiger Mensch, der gerne lacht, der konsequent erwünschtes Verhalten sieht und auch lobt. Ein aufmerksamer Trainer, der es versteht, seinen Hund positiv zu motivieren, wird im Thailand Ridgeback seinen Traumhund finden. Interessiert? Dann schauen Sie doch einfach mal bei einem Thailand Ridgeback-Besitzer vorbei. Gehen Sie gemeinsam spazieren, beobachten Sie die Hunde, und entscheiden Sie dann, ob ein Thai der Hund ist, der Sie die nächsten fünfzehn Jahre begleiten könnte. |